Geboren bin ich am 10.06.1969 in Dannenberg, als Anja Fieck.
Aber nicht nur der Name, sondern auch die Tatsache, dass ich mit noch sieben Geschwistern aufgewachsen bin, hat meine Kindheit geprägt. Eine meiner ältesten Kindheitserinnerungen ist der Satz: "Sabine, komm rein. Du sollst nicht mit denen spielen, die sind asozial."
Zu jener Zeit habe ich mir das sehr zu Herzen genommen, ich habe mich in meine eigene kleine Welt zurückgezogen. Einer Welt, mit Elfen, Feen und viele andere Fabelwesen. (Warum ich heute keine Fantasieromane schreibe? - Wer weiß, vielleicht kommt es ja noch). Und es gibt auch heute noch Momente, da lege ich mich einfach aufs Bett, mach die Augen zu und verschwinde in mein eigenes kleines Reich. Und wenn ich Glück habe, wache ich auf, habe etwas zu schreiben neben mir liegen und schreibe meine "Erlebnisse" auf.
Neben meinen Tagträumen, war das Nähen einer meiner liebsten Freizeitbeschäftigungen. Ich kann mich noch genau erinnern, wie stolz ich auf mein erstes selbstgenähtes Stück war. Eigentlich war mir immer klar, dass ich als Schneiderin arbeiten wollte. Aber auch der Weg war nicht ganz ohne Hindernisse. Mein Schwager hatte einen guten Freund beim Arbeitsamt, der mein Berufsberater wurde. Ich weiß nicht, ob die beiden es sich abgesprochen hatten, oder ob ich damals wirklich so rüber kam. Angefangen hatte es als ich vierzehn oder fünfzehn Jahre alt war, mein Schwager schenkte mir ein Buch „Die moderne Hausfrau“ in dem das Verhalten der Ehefrau gegenüber ihrem Mann genau beschrieben stand. Angefangen beim Ritual des morgendlichen Weckens, den Hausputz, die Kindererziehung bis hin zur den sexuellen Vorlieben eines Mannes, es stand dort alles drin. Als er es mir übergab meinte er, es wäre sehr wichtig für mich, nachdem ich es gelesen habe, wäre ich für meine Zukunft gerüstet. Dummerweise stand ich zur damaligen Zeit schon auf Krimis und Horrorromane, so habe ich dieses Buch nur sporadisch gelesen, mein Ehemann ist heute der Leidtragende.
Es ging weiter mit dem Tag der Berufsberatung. Ich saß vor meinem Berater, und erzählte ihm von meinen beruflichen Träumen. Und was bekam ich als Antwort? Er fragte mich tatsächlich, warum ich überhaupt etwas lernen will, eine Frau hört ohnehin auf zu arbeiten, sobald sie Kinder hat, also sollte ich mir doch erst einmal einen Job suchen, alles andere würde sich ergeben. Also was blieb mir übrig, ich suchte mir selbst eine Lehrstelle.
Nach erfolgreicher Ausbildung und nachdem ich jahrelang als Schneiderin gearbeitet hatte, wurde die Produktion in den Osten verlegt und ich wurde arbeitslos und man ermutigte mich zu einer Umschulung zur Immobilienkauffrau (dort lernte ich meinen jetzigen Ehemann kennen). Aber schon während dieser Umschulung merkte ich, dass mir in diesem Beruf die Kreativität fehlte, und ich beschloss nach erfolgreichem Abschluss dieser Umschulung, noch einmal „neu“ anzufangen. Es folgte ein Studium zur Bekleidungstechnikerin, Schwerpunkt Design und Gestaltung. Und eine selbständige Werkstatt für Braut-, Abend- und historische Mode. Ich arbeitete mehrere Jahre sehr gerne in diesem Beruf, aber nachdem ich zum x-ten Mal erklären musste, dass ich für meine Arbeit Geld nehmen muss und die wirtschaftliche Lage (dank des Internets) immer schlechter wurde, musste ich meinen Traumberuf quasi an den Nagel hängen. Die Zeit darauf war sehr schwer für mich, um mich abzulenken fing ich an zu schreiben und es entstand mein erster Roman, Und die Engel weinten …
Während meiner Selbständigkeit traf ich den Mann wieder, der mir schon bei meiner Umschulung zur Immobilienkauffrau seine Liebe gestanden hatte. Den ich damals aber, mir heute vollkommen unverständlich, einen Laufpass gab. Er stand und steht immer hinter mir, egal wie weit unten ich war, er ermutigt mich meine Bücher zu veröffentlichen.